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Junge Familien aus Ottenbach suchen Schatz im Himmelreich
Unsere Kinder fieberten dem Samstag, 28.05.2011 schon seit Wochen aufgeregt entgegen. Wir dürfen wieder auf einer Hütte übernachten. Am Anreisetag galt es noch abzuwägen, welches Kuscheltier denn die Ehre hatte, im Kinderrucksack Platz zu nehmen. Es waren Hundi, Hasi und Bär – natürlich ragte der Kopf jeden Tieres aus den Öffnungen der Rucksäcke, damit sich wenigstens einer den Weg merken könne.
Vom Parkplatz Feuersee in Bargau traten wir die etwa 30 Minuten dauernde Wanderung zum Kolpinghaus „ Am Scheuelberg“ an. Bereits um 15.30 Uhr hatten die Kinder den Spielplatz erobert, während sich die Jäger unter uns, in Ermangelung der eigentlichen Aufgabe, in den nahegelegenen Wald begaben. Dort pirschten sie sich durchs dichte Unterholz bis zu einigen umgestürzten Bäumen. Mutig warfen sie sich die Baumstämme über die Schulter und mit stählerner Ausdauer brachten sie diese zu Ihren Familien um für das Feuer zu sorgen.
Währenddessen gab es ein lautstarkes Gerangel um die besten Schlafplätze der Etagenbetten (die oberen). Es schien, als ob 10 Kinder sich auf 2 Betten verteilen sollten. Nach einigem Hin und Her, bei dem die Kuscheltiere von Bett zu Bett flogen, um damit den Anspruch auf das gewünschte Bett zu dokumentieren, waren auch Hundi, Hasi und Bär im Bett Ihrer Wahl angekommen und wurden einstweilen zur Ruhe gebettet. Nun stürmten die Kinder wieder ins Freie und freuten sich über die vielfältigen Möglichkeiten, ihrem Wunsch nach Freiheit Ausdruck zu verleihen. Einige halfen beim zersägen der Baumstämme, andere versuchten ihre Kletterkünste an den Bäumen rund um die Feuerstelle, balancierten auf der Slackline oder spielten Ball.
Endlich war es soweit. „Feuer Marsch!“
Die mitgebrachte Salate wurden aufgetischt und die Grillschalen füllten sich mit so mancher Leckerei, auch Würstchen am Spieß war mit dabei. Wenn es auch einige Zeit dauerte, so könne wir doch mit Sicherheit sagen, dass niemand an diesem Tag hungrig ins Bett gehen musste.
Am Abend saßen wir gemütlich ums Feuer. In bewährter Weise zauberte Steffi ihre Gitarre hervor und wir versuchten diesen herrlichen Abend nicht durch schrägen Gesang zu beeinträchtigen. Es gelang nicht immer, was uns möglicherweise den frischer werdenden Abendwind bescherte. Sicher wissen wir, dass er für den Spaß bei allen rund ums Feuer sorgte.
Nicht alle konnten am Morgen auf eine ruhige Nacht zurückblicken, doch wir machten uns nach einem gemütlichen Frühstück auf, den Schatz im Himmelreich zu suchen.
Die Kinder führten uns Anhand einer Schatzkarte steil den Berg hinauf, immer in Richtung Himmelreich. Die letzten Meter zogen wir uns am einem Stahlseil zwischen zwei Felsen hinauf, bevor wir uns am Gipfelkreuz versammelten und von dort einen herrlichen Ausblick übers Remstal und den Schwäbischen Wald zu genießen.
Nach einem beschwerlichen Abstieg entdeckten wir die Jacobshöhle, die an diesem Tag von einem wilden Höhlentroll bewacht wurde. Dieser sorgte mit einem wilden Schrei bei den Kindern für einen ordentlichen Schrecken und sie rannten schreiend aus der Höhle heraus. Sie brachen in ein befreiendes Lachen aus als sie hörten, dass der Höhlentroll auf den Namen Steffi hörte. In einer weiteren Höhle mit dem Namen „ Enges Loch“ wurde die letzte Schatzkarte entdeckt. Eine Buche war der Ausgangspunkt für die Schrittweise suche nach dem unbekannten Schatz im Himmelreich. Endlich, nach fast hundert Schritten in unterschiedliche Himmelrichtungen war er entdeckt und ausgepackt. Voller Freude hielt jedes Kind ein kleines Fernglas in den Händen. Nach einer Essenspause ging es zurück zum Kolpinghaus, von wo aus wir, nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem sonnigen Ausklang rund ums Haus, gegen 15.15 Uhr den Rückweg antraten. Stolz präsentierten unsere Kinder dabei Ihren Schatz, den sie sich bei der anstrengenden Wanderung durchs Himmelreich auch redlich verdient hatten.wf