Bau der Poliklinik begonnen

Quelle: Homepage der Katholischen Kirchengemeinde St. Sebastian Ottenbach (http://www.drs.de/index.php?id=25183)
Autor: Ludwig Amann – Datum: 18.12.2012

Zu Beginn des Jahres – siehe Osterbrief – haben wir über das Projekt von Pater Schmidpeter in Arequipa (Peru)

berichtet. Dort ist er dabei, eine neue Poliklinik vor allem für die Armen aufzubauen. Die Baufortschritte sind längst schon sichtbar. In einem Brief an alle Förderer der Klinik schreibt er:

Liebe Freunde und Wohltäter unserer Polikliniken zum Heiligen Geist in Arequipa!
Wieder darf ich Euch aus Arequipa frohe und verbindende Grüße schicken und Euch für Eure Septembergabe ganz herzlich danken. Ihr habt wieder fest mitgeholfen mit Bausteinen für den Neubau unserer Poliklinik. Wir müssen bauen, weil das jetzige Gebäude zu klein wird, nicht erweitert werden kann, aus allen Nähten platzt und uns nicht gehört. Es ist Eigentum der Diözese. Ich darf Euch in Dankbarkeit mitteilen, dass der Bau gut voranschreitet.
Natürlich spüren wir, dass auch hier alles teurer wird. Wir brauchen viel Zement und Eisen, da wir Erdbebengebiet sind und der Untergrund nicht stabil ist. Aber es geht gut voran und unser Werk wächst. Es arbeiten täglich an die 50 Arbeiter. Langsam kommen wir aus der Tiefe heraus und der Rohbau mit seinen 6 Stockwerken soll bis Mitte Februar fertig gestellt sein. Mich beschäftigen da noch große Sorgen wegen der Finanzierung. Wir bemühen uns auch sehr um Hilfe hier in Peru selber. Und auch da kamen wir ein Stück weiter. Geplant ist nun ein Konzert im Stadion mit sehr bekannten Sängern, eine Briefaktion bei den Wohlhabenderen, persönliche Kontakte mit reichen Peruanern. Da helfen uns auch einige Ereignisse dieser Tage:
1. Wir sind von der deutschen Botschaft anerkannt worden als deutsch-peruanisches Sozialprojekt.
2. Wir erhielten vor einigen Tagen einen Glückwunsch und Anerkennung für unsere Sozialarbeit in Arequipa vom 1. Vizepräsidenten des Nationalkongresses in Lima.
3. In den kommenden Tagen (24.Okt.) werden wir wieder ausgezeichnet als bestes Sozialprojekts Arequipas. Andere ähnliche Untersuchungen haben uns schon als beste soziale Klinik Perus ausgezeichnet. Diese Auszeichnungen sind wichtig für unser Prestige und unseren Bekanntheitsgrad und helfen uns jetzt sicher auch für den Bau der neuen Poliklinik. Mehr im kommenden Brief.
Der Oktobermonat ist hier in Peru ganz wichtig, besonders auch für uns Missionare. Es ist der Monat der Weltmission. Man darf schon sagen, jede Organisation, die etwas auf sich hält, die gibt sich ein Ziel, eine Sendung, eine Mission. Wir Christen haben uns nicht selber diese Aufgabe gegeben. Sie ist das geistige Erbe von Jesus: Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich Euch (Joh 20,21). Diese Sendung dürfen wir weitertragen im Geiste Jesu: Ich bin gekommen, den Armen eine gute Nachricht zu bringen, die Kranken zu heilen (Lk 4,16-20). Diese gute Nachricht für uns heißt doch in unserer Arbeit: Lasst den Kranken und Armen etwas spüren von dieser Liebe Gottes. Dies ist auch unser Pro-gramm in unseren Polikliniken: Wo der Patient als Mensch in seiner Würde gesehen und behandelt wird. Das verlangt einen menschlichen, ja liebevollen Umgang mit ihnen. Dies ist manchmal wichtiger und effektiver als jede Medizin. All die Taxifahrer, die mich täglich in unsere Polikliniken bringen, sagen mir das Gleiche: In unseren Polikliniken sind die Ärzte kompetent, die Behandlung ist gut, die Medikamente sind billig und überhaupt ist die ganze Leistung nicht so teuer wie anderswo. Was wollen wir mehr mit unserem Sozialprojekt? Zusätzlich stelle ich mich für Aussprachen und Beichten zur Verfügung.
Dass wir da auf dem richtigen Weg sind, das beweisen uns die vielen Menschen, die täglich zu uns kommen in ihrer Krankheit und Not. Es sind täglich zwischen 1500 und 1900 Patienten. Rechnet man dies einmal hoch auf 10 Jahre, sind es Millionen, die kamen und kommen.
Ich kann Euch nur danken für Euer Vertrauen und Eure Mithilfe. Es ist ein Werk Gottes. Ich danke aber auch all jenen Kranken, die mit so viel Vertrauen auf Hilfe zu uns gekommen sind und kommen.
Es bleibt mir jetzt nur noch die Bitte: Helft weiterhin mit für den Neubau unserer Poliklinik, wo wir alleine täglich bis zu 1500 Patienten behandeln könnten. Dieser Einsatz eurerseits und unsrerseits ist Missionsarbeit, ist Reich Gottes-Arbeit. Drei Jahre darf ich wieder hier arbeiten: Als Mitarbeiter in unserer Großgemeinde und auch als Oberer unserer Gemeinschaft hier, mit momentan drei Peruanern und einem Afrikaner.
Nochmals Euch allen ein herzliches „Vergelte es Euch Gott!“

Euer Pater Josef Schmidpeter